Herausgeber: Nils Goldschmidt und Ursula Nothelle-Wildfeuer
Mohr Siebeck, 2010. XIII, 390 Seiten. UOrd 59
ISBN 978-3-16-150330-6
Inhalt
Die Wirtschafts- und Sozialethik von Joseph Kardinal Höffner (1906-1987) kann zu einem guten Teil aus ihren ordoliberalen Wurzeln erklärt und verstanden werden. Geprägt durch die Studienjahre in Freiburg und als Doktorand von Walter Eucken finden sich im Werk Höffners, dieses großen Vertreters der christlichen Gesellschaftslehre, durchgängige Bezüge zu einem ordnungsökonomischen Verständnis von Wirtschaft und Gesellschaft.
Es geht auch ihm – um es in die Worte Walter Euckens zu fassen – um eine funktionsfähige und zugleich menschenwürdige Wirtschaftsordnung. Der vorliegende Band dokumentiert und analysiert die biographischen wie inhaltlichen Bezüge zwischen der Freiburger Schule und Höffners Denken als Christlichen Sozialethiker. Mehr als eine bloße Bestandsaufnahme geht es dabei in den Beiträgen immer auch um die Frage, wie eine ordnungsökonomisch fundierte und sozialethisch reflektierte Theorie und Praxis der modernen, globalen Welt und Gesellschaft aussehen kann.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Nils Goldschmidt /Ursula Nothelle-Wildfeuer: Vorwort der Herausgeber
Ursula Nothelle-Wildfeuer: Das sozialethische Anliegen von Joseph Höffner – zehn Thesen
Nils Goldschmidt: Das ordnungsökonomische Anliegen von Joseph Höffner – zehn Thesen
I. Ausgangspunkte
Lothar Roos: Leben und Werk von Joseph Höffner
Norbert Trippen: Joseph Höffners Freiburger Studienjahre 1937 – 1939
Alfred Schüller: Joseph Kardinal Höffner als Ordnungsethiker – Lehren für eine Wirtschaftspolitik im Dienst des freien Menschen
II. Grundfragen der Sozialethik
Christoph Schönberger: Christentum und Menschenwürde. Kolonialethik und Anfänge des modernen Völkerrechts im spanischen Goldenen Zeitalter
Manfred Spieker: Eigentum – Begründung, Funktionen und politische Konsequenzen
III. Arbeiterfrage und Bildung im Sozialkatholizismus
Anton Rauscher: Die Entwicklung des Sozialkatholizismus nach 1945
Norbert Glatzel: Die Arbeiterfrage und das Ordnungsgefüge der Gesellschaft
Arnd Küppers: Mitbestimmung und Sozialstaatsdiskussion
Ulrich van Lith: Bildung, Ordnung und Wettbewerb. Ökonomische und sozialethische Bausteine
IV. Sozialpolitik und soziale Sicherung
Elmar Nass: Sozialpolitik nicht ohne Sozialreform – Ideen für die soziale Sicherung gestern wie heute
Jörg Althammer: Alterssicherung im modernen Sozialstaat
Dirk Sauerland: Ordnung durch Solidarität und Subsidiarität: Zur prinzipienorientierten Gestaltung des deutschen Gesundheitssystems
Ulrich van Suntum / Hendrik Mester: Die Ordnung des Wohnungswesens als sozialethische Forderung?
V. Familienpolitik und Familienethik
Gerhard Steger: Die Familie im Spannungsgefüge zwischen Wesensgestalt und Geschichtlichkeit
Gert G. Wagner: Höffners Familienlehre und die familienpolitischen Vorstellungen der Evangelischen Kirche in Deutschland
VI. Wirtschaftsethische Positionen
Friedhelm Hengsbach: Kapitalismuskritik bei Joseph Höffner und Oswald von Nell-Breuning
Michael Schramm: Unternehmer- und Unternehmensethik bei Joseph Höffner
Joachim Wiemeyer: Entwicklungspolitik und Entwicklungshilfe
VII. Joseph Höffner und der Dialog von katholischer Soziallehre und Politik
Paul Josef Kardinal Cordes: ‚Iustitia et caritas‘. Der Wahlspruch Joseph im Licht der ersten Enzyklika Papst Benedikts
Bernhard Vogel: Impulse der katholischen Soziallehre für die Politik