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Donnerstag, 02.05.2024 | Walter Eucken Institut Autorschaft – Urheber-Zuschreibung, Kreativität und Imitation in Zeiten von KI

Gemeinsame Konferenz des Walter Eucken Instituts mit Rainer Hank und Volker Rieble

Walter Eucken Institut, Goethestraße 10, 79100 Freiburg

Interne interdisziplinäre Konferenz

Kann ein Computer ein Autor sein? Und wenn ja, gibt es dann eine Art „Maschinen-Subjekt“, das alle seine Schöpfungen unter sich eint und „begreift“? Wie müssten wir dann Verantwortung, Urheberschaft und Eigentumsreche definieren? Oder führt diese Analogie zum menschlichen Autor von Anfang an in die Irre?
Eines ist gewiss: KI, ChatGPD und die immer genauere Bekanntschaft mit dem menschlichen Gehirn stellen das hergebrachte „Ich“ als herausgehobenem Schöpfer seiner Werke (Texte, Musik, Bildende Künste, Artefakte) infrage, womöglich bringen sie dieses Ich gar in die Krise. Dabei erfuhr das Konzept der Autorschaft selbst in der Ideengeschichte schon immer mehreren Wandlungen: Imitationen, Kopien, Plagiate, Kollektivsubjekte, automatisierte Produktionsverfahren (écriture automatique) waren lange Zeit gleichwertige oder gar überlegene Äquivalente zum emphatischen Ich einer Genieästhetik.
In der Tradition unserer Freiburger Tagungen am Walter Eucken Institut (Macht, Narrative, Loyalität, Populismus, Stimmungen, Zufall, Vergessen) soll die Problematisierung von „Autorschaft“ aus dem je spezifischen Blick der verschiedener Fakultäten beleuchtet werden. Nicht zuletzt von einem spannungsreichen Dialog zwischen Neurowissenschaften/Naturwissenschaften/Informatik auf der einen Seite und den „klassischen“ Geisteswissenschaften andererseits erhoffen wir uns neue Erkenntnis und Freude.

Programm

Donnerstag, 2. Mai 2024

Begrüßung und thematische Einführung
Prof. Dr. Dr. h. c. Lars P. Feld (Walter Eucken Institut), Dr. Rainer Hank (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) und Prof. Dr. Volker Rieble (LMU München

Die neurowissenschaftliche Perspektive: Creativity as a Constructive State of Mind
Dr. Radwa Khalil (Constructor University)

Die Perspektive der bildenden Künste: Do AIs dream of electric painting? Autorschaft und Kreativität im Zeitalter ihrer grenzenlosen technischen Reproduzierbarkeit
PD Dr. Stefan Trinks (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Die althistorische Perspektive: Wer war Homer und wie viele?
Prof. Dr. Hartmut Leppin (Universität Frankfurt)

Die institutionenökonomische Perspektive: Urheber-Zuschreibung in Zeiten von KI – Regulierungsmöglichkeiten aus institutionenökonomischer Sicht
Prof. Dr. Martin Leschke (Universität Bayreuth)

Die Perspektive der Physik: Wo findet sich das neue in der Physik?
Prof. Dr. Ulrich Schollwöck (LMU München)

Freitag, 3. Mai 2024

Die musikwissenschaftliche Perspektive: Braucht Musik einen menschlichen Autor – und wenn ja, welche Musik?
Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann (Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik Frankfurt a. M.)

Die textwissenschaftliche Perspektive: Wen kümmert’s, wer spricht?“ Zur Idee der Autorschaft im Zeichen generativer Künstlicher Intelligenz
Prof. Dr. Stephanie Catani (Universität Würzburg)

Die philosophische Perspektive: Anmerkungen zur Idee des ’schöpferischen Menschen’
Prof. Dr. Oliver Müller (Universität Freiburg)