Johannes Staudt, M.A.
Universität Freiburg
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Zum Vortrag
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts konnten die westeuropäischen Gesellschaften ein sich selbst tragendes Wirtschaftswachstum erzeugen, das als Grundlage für die „Great Divergence“ des globalen Wohlstands gesehen wird. Die Debatte darüber gehört zu den Kardinalfragen der Wirtschaftsgeschichte. In ihrem Zentrum steht dabei die Suche nach einer Erklärung dafür, warum und wie sich die Industrielle Revolution entwickeln konnte, die diese Wohlstandsdivergenz maßgeblich trug. In den vergangenen Jahren hat die Forschung immer stärker die Rolle einer europäischen Innovationskultur betont, tat sich jedoch schwer, jenseits schematischer Narrative von Urbanität und Fortschrittlichkeit deren konkrete Funktionsweise zu erklären. Im Sinne einer "New History of Capitalism" analysiert der Vortrag die Netzwerkbildungen der Schwarzwälder Uhrenindustrie und untersucht ihre Einbettung in politökonomische und soziokulturelle Zusammenhänge. So zeigt sich ein Kapitalismus in Aktion, der neue Perspektiven auf die Bedeutung ländlicher Räume für die Industrielle Revolution eröffnet.
Der Referent
Johannes Karl Staudt absolvierte von 2013 bis 2017 an der Albert-Ludwigs-Universität den B. A. Geschichte mit Nebenfach VWL und studierte währenddessen via Erasmus ein Jahr am Trinity College Dublin. Im Wintersemester 2017/18 folgte der M. A. Vergleichende Geschichte der Neuzeit, den er im November 2020 mit seiner Arbeit zu Innovationskulturen in ländlichen Räumen am Beispiel der Schwarzwälder Uhrenindustrie abschloss. Darüber hinaus arbeitete er seit 2016 als wissenschaftliche Hilfskraft am Walter Eucken Institut sowie 2019 für Prof. Sven Beckert, Harvard University, am Freiburg Institut for Advanced Studies. Ab 2021 wird er zur Bedeutung ländlicher Innovationskulturen für die Industrialisierung am Lehrstuhl für die Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas bei Prof. Jörn Leonhard promovieren.
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