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Der Ehrenpräsident des Walter Eucken Instituts (1899–1992) Friedrich A. von Hayek

Friedrich August von Hayek (1899–1992) gilt als einer der prägenden Ökonomen des 20. Jahrhunderts. Bereits als junger Professor an der London School of Economics beeinflusste er in den 1930er Jahren maßgeblich die Debatten auf dem Gebiet der Geld- und Konjunkturtheorie sowie über die Möglichkeit einer sozialistischen Wirtschaftsrechnung. Einer breiten Öffentlichkeit sollte er als intellektueller Gegenspieler von John Maynard Keynes im Gedächtnis bleiben.

Friedrich August von Hayek

Nobelpreis 1974

Mit Walter Eucken verbindet ihn insbesondere sein sozialtheoretisches Werk, in dessen Zentrum die Annahme der zwangsläufigen Begrenztheit menschlichen Wissens und der Selektivität unserer Wahrnehmung steht („Wissensproblem“). Vor diesem Hintergrund gelangt Hayek zu der Auffassung, dass individuelles Verhalten über allgemeine gesellschaftliche Regeln koordiniert werden sollte, innerhalb derer sich die Menschen frei entfalten und ihr spezifisches Wissen einsetzen können. Damit wendet er sich insbesondere gegen die Auffassung des Sozialismus, wonach sich das menschliche Handeln einem „rationalen“ gesellschaftlichen Entwurf unterzuordnen hat.

Von 1962 bis zu seiner Emeritierung 1967 war Hayek Professor für Wirtschaftspolitik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie von 1964 bis 1970 Vorstandsmitglied des Walter Eucken Instituts. Bereits in seiner Antrittsvorlesung kündigte er an, die Tradition der Freiburger Schule weiterführen zu wollen – was ihm u.a. mit Beiträgen zur evolutionären Genese sozialer Systeme („spontane Ordnung“) sowie zur Konzeption des Wettbewerbs als Entdeckungsverfahren gelang. 1978 wurde er zum Ehrenpräsidenten des Walter Eucken Instituts ernannt, dem er bis zu seinem Tod im Jahr 1992 eng verbunden blieb. Sowohl für seine wirtschaftstheoretischen Leistungen als auch für seine Analyse der Einbettung ökonomischer Phänomene in einen breiteren gesellschaftlichen Kontext erhielt Hayek 1974 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.